Zwischen Ostern und Pfingsten sind die täglichen Evangeliumslesungen dem Johannesevangelium entnommen; so wird auch heute die Geschichte vom geheilten Gelähmten nach Johannes verkündet. Es geht um die Heilung unserer Lähmung durch die Erbsünde, die Christi Wort an uns bewirkt. So geheilt werden heißt, die Auferstehung begriffen zu haben, vielmehr von ihr ergriffen zu sein. Schon hier weist das Motiv des „bewegten Wassers“ auf das Pfingstgeschehen voraus. Denn zwei Hauptanliegen prägt die Zeit zwischen Pascha und Pfingsten: das persönliche Hineinwachsen der Gläubigen in ein vertieftes Verständnis des Mysteriums der Auferstehung Christi, an dem wir in der Taufe teilhaben, und die zunehmende Verdeutlichung der Offenbarung des Heiligen Geistes, wie sie dann an Pfingsten zum Ziele kommt. (Sergius Heitz: Mysterium der Anbetung 1).
Kondak von Montag bis Dienstag, 3. Ton
Meine Seele, Herr, die durch mannigfache Sünden und gottlose Taten in furchtbarerer Weise gelähmt ist, erwecke zum Leben durch dein Kommen, wie du einst den Gelähmten zum Leben erweckt hast, damit ich erlöst rufe: „Barmherziger Christus, Ehre deiner Kraft!“